„Vorsicht zerbrechlich! Handle with care!“, steht auf dem roten Aufkleber des Pakets. Behutsam nehme ich es entgegen und öffne es gespannt. Wie groß ist die Enttäuschung, als ich die Scherben sehe. Irgendwer hat es wohl nicht mit der nötigen Sorgfalt behandelt.
„Vorsicht zerbrechlich! Handle with care!“ Wie das Öffnen eines heil geglaubten Scherbenkartons ist es, wenn ich die Bilder der Waldbrände und Regenfluten sehe oder die Nachrichten vom Rückzug des Eises von Gletschern und Polen lese.
„Vorsicht zerbrechlich! Handle with care!“ Durch wie viele Hände ist dieses wunderbare, allererste Paket gegangen, das Gott uns mit seiner Schöpfung geschenkt hat? Wie viele Menschen haben dieses Paket wohl inzwischen ausgepackt, genutzt, gebraucht und wieder eingepackt und weitergegeben? So viel liegt in Scherben? Was lässt sich überhaupt noch retten? Das Abdecken des Gletschereises mit Planen, das Löschen der Brände mit Eimer und Gartenschlauch erscheint hoffnungsloser als das Kleben einer in tausend Teile zersplitterten Porzellanfigur.
Noch einmal öffne ich das Paket und nehme den beigelegten Brief aus dem 1. Buch Mose heraus und lese: Wie fein war alles eingerichtet! So fein - und so zerbrechlich. Aber noch etwas lese ich: Von der Kraft der Erde, die die Pflanzen hervorbringt und vom Segen, der auf Tier und Mensch liegt. Eine unerschöpfliche, lebendige, göttliche Kraft wirkt in der Natur. Das macht mir Mut, das Paket anzunehmen, es behutsam aufzuschnüren und dabei genau hinzusehen, wo ich diese Kraft finden und hegen kann, damit ich mein Paket eines Tages heil weitergeben kann.